Literatur ohne festen Wohnsitz.
Lyrikbrocken und Prosaschnipsel in loser Schüttung.
Und ganz Profanes.
Donnerstag, 27. Mai 2010
für s., gestern
die ungeborenen kinder sind uns
abhanden gekommen wie der letzte schnee
während beim arzt die infusion durchlief
und meine hände immer kälter wurden
war ich durch einen vorhang von fremder
atmung getrennt das wollte ich dir
eigentlich erzählen doch ich vergaß
so vieles und wieder ging es nur um alles
was wir nicht bekommen können
als hätten wir es lang genug versucht
aber manchmal kommt plötzlich jemand
mit einer orchidee und ein anderer
macht keinen schritt du ahnst ja dass
ich morgen schon nicht mehr wissen werde
was mir nicht gut tut und dieser ganze schitt
koexistiert doch nur in unseren köpfen
an dieser stelle dürftest du lachen und ich
vergessen dass mir vodka nicht schmeckt
© Horlemann Verlag, 2013
Labels:
Lyrikbrocken
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...und plötzlich verschwimmen all´die fragezeichen ineinander und werden zu bildern einer neuen geschichte, die schon lang geschrieben schien...
AntwortenLöschenein unglaublich den leser - mich - zerreißendes gedicht ist das, myriam. rührend in seiner traurigkeit und furchtbar in dieser.
AntwortenLöschenwas sind sie, die kleinen wahrheiten, die man fühlend für sich aufdeckt? ist es schön, dass man zu ihnen findet, oder ist es pure grausamkeit nur?