Dienstag, 29. Mai 2012

Tag #27


gedichte, die nicht geschrieben wurden

heute möchte ich raum geben: der libelle, die sich
in das blau des pools verliebt hat und es stundenlang
überfliegt. dem lachen des einzigen mallorquiners,
den ich lachen gesehen habe. dem tiefsten summen
eines insekts, das ich im leben hören werde. jener
grenze, an der das grün der bäume sich ins blaue färbt
unter den wellenlängen des lichts. den olivenbäumen,
die sich unter keinen umständen aufgeben. dem haus,
das am wegrand klebt, weiß und zu verkaufen wie
so vieles. dem frühstücksblick auf die berge und den
schatten der wolken, die über die gipfel ziehen. allem,
was ich hier vermisst habe, ohne vorher zu wissen,
dass ich es vermissen würde. dem, was mich morgens
viel zu lange schlafen ließ, weil es geträumt werden
wollte, um in einem neuen tag verstanden zu sein.

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